2 de diciembre, lunes. Esfinge / Sphinx



Und draußen steht kein Mal

Rainer Maria Rilke

Aun con las ventanas cerradas, no es raro que oiga mientras trabajo, de repente, voces exasperadas, gritos, incluso chillidos que suben desde la calle. Es un barrio tranquilo. Casas no muy altas, antiguas la mayoría, árboles en las aceras, escaso tráfico, una farmacia. La notaría donde trabajo. Me levanto alarmado, me asomo, pero rara vez consigo ver nada extraño. Una mujer mayor que camina ayudada de un bastón. Un perro que pasea a su dueño. Una madre con dos niños, uno aferrado a cada mano. Ningún rastro de alguna situación que justificara una voz por encima de lo normal. ¿Habrá salido de alguna ventana abierta? Miro alrededor, pero todas suelen permanecer cerradas. Regreso a mi mesa, retiro el lápiz sobre la línea del expediente que he dejado a medias, miro el reloj y hago cálculos mentales de las horas y minutos que quedan hasta el momento de la salida.

         El aullido que sacudió el marasmo de la tarde, poco antes de que finalizara mi jornada, fue de los que le hacen saltar a uno de la silla y correr hacia la ventana. En esta ocasión, sí había dejado rastro el sonido. Una mujer yacía tumbada en mitad de la acera. A un par de metros, un joven, con una bolsa de deporte al hombro, la contemplaba pasmado, sin decidirse a acercarse o salir corriendo. No tuve paciencia para esperar el ascensor y bajé los escalones de tres en tres. Al llegar a la calle, al joven se le habían sumado tres o cuatro transeúntes más, sin que ninguno se atreviera a aproximarse a la mujer tumbada boca abajo. Atravesé el corro que se había formado, me agaché junto a su cabeza y traté de decirle algo al oído. Pero no se inmutó. Giré con mucho cuidado su cabeza y una herida sangraba sobre las cejas.

         No tardó en llegar la ambulancia. No sé aún por qué acabé en su interior, como acompañante de la mujer herida. Le tomé la mano, que encontré fláccida y fría. Estuve mirándola a los ojos, esperando que los abriera, pero se mostraba profundamente dormida. Vestía unas faldas largas, blusa y un chal, algo raído, que permanecía ajustado sobre los hombros. No llevaba bolso alguno, ni lugar donde guardar algún documento o pertenencia. Tampoco vi anillos en sus dedos, ni siquiera una humilde cadenita en el cuello. Parecía llegada de otra época, una persona caída en alguna de las viejas guerras que a veces vemos en los documentales históricos.

         En el hospital me lo confirmaron. No habían encontrado noticias de su nombre ni de su procedencia. En un momento, me contó un enfermero, pareció que abría los ojos, incluso que quería pronunciar alguna palabra, pero lo único que oímos fue un estertor. El médico trató de reanimarla, pero ya fue inútil. Se dio parte a la policía del acontecimiento, dado que murió por causas aparentemente violentas. Se supone que de un golpe en la cabeza que algo o alguien le propinó justo cuando oí el terrible aullido, que continúo escuchando muchas mañanas, sentado en la mesa, mientras trabajo. Aunque ahora ya no me levante para ver lo que ha ocurrido en la calle. Y recuerdo, al llegar a la notaría cada mañana, el lugar exacto que ocupó durante unos minutos el cuerpo, la forma de garabato ininteligible que adquirió al caer y cada uno de los movimientos que hice ese día. Trato aún de encontrarle un significado al dolor que regresó al mismo vacío del que procedía al tiempo que se quedaba en mí y en mi anodina vida de empleado.

[Cuaderno de ficciones, página 23]



Fuera no hay una placa

Rainer Maria Rilke

Selbst bei geschlossenen Fenstern kommt es nicht selten vor, dass, während ich arbeite,  ich plötzlich aufgebrachtes Stimmengewirr, Gebrüll, ja sogar Aufschreie höre, die von der Straße zu mir heraufdringen. Es ist eigentlich ein ruhiges Viertel. Nicht allzu hohe Häuser, die meisten alt, mit Bäumen auf den Bürgersteigen, wenig Verkehr, eine Apotheke. Die Notarskanzlei, wo ich arbeite. Ich stehe besorgt auf, blicke aus dem Fenster, aber nur selten gelingt es mir, etwas Ungewöhnliches zu sehen. Eine alte Dame, die am Stock geht. Ein Hund, der sein Herrchen ausführt. Eine Mutter mit zwei Kindern, an jeder Hand eines. Keine Spur von einer Situation, die es rechtfertigen würde,  lauter als normal zu sprechen. Ist es vielleicht aus einem offen stehenden Fenster gekommen? Ich sehe mich um, aber alle sind ja in der Regel geschlossen. Ich kehre an meinen Tisch zurück, nehme den Bleistift wieder auf, an der Zeile der Akte, die ich dort eben  zurückgelassen hatte,  blicke auf die Uhr und rechne im Kopf die Stunden und Minuten aus, die mir noch verbleiben, bis zum Feierabend.

         Das Aufheulen, das den Dämmerzustand dieses Nachmittags erschüttert hatte, kurz vor meinem Feierabend, war von der Art, die einen aus dem Sessel aufspringen und ans Fenster rennen lassen. Dieses Mal hatte das Geräusch sehr wohl Spuren hinterlassen. Eine Frau lag dort mitten auf dem Bürgersteig. Ein paar Meter weiter starrte ein junger Mann mit einer Sporttasche auf der Schulter sie fassungslos an, unschlüssig, ob er sich ihr nähern oder fortrennen sollte. Ich hatte nicht die Geduld, auf den Aufzug zu warten, rannte die Treppenstufen hinunter und nahm dabei drei auf einmal. Als ich an der Straße ankam, waren zu dem jungen Mann noch drei oder vier Passanten hinzugekommen, ohne dass einer von ihnen es wagte, sich der Frau zu nähern, die auf dem Bauch lag. Ich drängte mich durch die Menge, die sich gebildet hatte, beugte mich hinab neben ihren Kopf und versuchte, ihr etwas ins Ohr zu sagen. Aber sie rührte sich nicht. Ich drehte ihren Kopf ganz vorsichtig herum und eine Wunde blutete über den Augenbrauen.

         Es dauerte nicht lange, bis der Krankenwagen kam. Ich weiß immer noch nicht, wieso ich in seinem Inneren gelandet bin, als Begleiter der verletzten Frau. Ich hielt ihr die Hand, die ich schlaff und kalt fand. Ich blicke in ihre Augen, in der Hoffnung, sie würde sie öffnen, aber sie lag in einer tiefen Ohnmacht. Sie trug einen langen Rock, eine Bluse und einen etwas abgetragenen Schal, der eng um ihre Schultern gebunden war. Sie hatte weder eine Handtasche dabei noch etwas, worin sie einen Ausweis oder ein paar Habseligkeiten hätte aufbewahren können. Auch sah ich keine Ringe an ihren Fingern, noch nicht einmal ein bescheidenes Kettchen an ihrem Hals. Sie schien aus einer anderen Zeit zu stammen, eine Person, die in einem dieser alten Kriege gefallen war, wie wir sie manchmal in historischen Dokumentarfilmen sehen.

         Im Krankenhaus erhielt ich die Bestätigung. Es gab keinerlei Hinweise auf ihren Namen oder ihre Herkunft. In einem Moment, so erzählte mir ein Krankenpfleger, schien es, dass sie ihre Augen öffnen, ja sogar dass sie etwas sagen wollte, aber das Einzige, was wir hörten, war ein Röcheln. Der Arzt hatte noch versucht, sie wiederzubeleben, aber es war zwecklos. Der Vorfall wurde der Polizei gemeldet, da sie ja offenbar unter Gewalteinwirkung zu Tode gekommen war. Es wird vermutet, dass ein Schlag auf den Kopf, den etwas oder irgendjemand ihr versetzt hatte, genau in dem Moment,  als ich dieses fürchterliche Aufheulen gehört hatte, das ich jetzt oft morgens wiederhöre, wenn ich an meinem Tisch bei der Arbeit sitze. Auch wenn  ich jetzt nicht mehr aufstehe, um nachzusehen, was da auf der Straße geschehen ist. Und ich erinnere mich jetzt jeden Morgen, wenn ich in die Kanzlei komme, genau, wo der Körper für einige Minuten gelegen hatte, an die Form eines unleserlichen Gekritzels, die er im Fallen angenommen hatte und jeden einzelnen Schritt, den ich an jenem Tag vorgenommen hatte. Ich versuche immer noch, einen Sinn zu finden in dem Schmerz, der in dieselbe Leere zurückgekehrt ist, aus der er gekommen war und zugleich an mir und meinem faden Leben als Angestellter hängen blieb.

Versión de Peter Burfeid